ZITATE AUS DEM FILM

Winfried Happ, Jäger

Heimat ist eigentlich alles: der Wald, die Berge, die Erde, die Luft. Einfach vom Haus hinausgehen zu können, sich frei zu bewegen, keine Angst haben zu müssen. Es geht einem gut, man kann leben. Ich glaube, das ist alles, was sich ein Mensch wünscht, oder? Damit muss man zufrieden sein.
Es kommen natürlich schon viele über die grüne Grenze. Mir tun die Leute oft leid. Wenn man sieht, gerade bei so einem Wetter wie heute, eher schon winterlich, kalt, nebelig. Mit den leichten Bekleidungen... Ich muss sagen, alleine die Flucht und dann bei so einem Wetter über die Grenze, über Berge zu gehen... Dass sie das überhaupt schaffen... Vor allen Dingen, wenn Familien dabei sind mit Kindern. Also, ich fühle schon mit den Leuten.

Wolfgang Bodner, Polizist

Man nimmt es schon mit nach Hause, natürlich. Ich erzähle oft meinen Kindern: „Heute war wieder eine Familie aus Syrien da, mit denselben Kindern, im selben Alter. Null Perspektive. Und ihr hier wisst bald nicht, was ihr wollt, oder ihr seid nicht zufrieden. Schaut euch das an, die kommen nur mit zwei Nylontaschen, mit nichts. Können keine Sprache, können nichts, keine Schulausbildung, was soll aus den Menschen werden? Ihr habt alle Chancen, nutzt sie.“ Das nimmt man mit nach Hause, selbstverständlich, ja. Mit dem Schicksal, was mit den anderen dann geschieht. Wo man sich wirklich denkt: Man möchte nicht in deren Haut stecken. Und selber durch fremde Länder ziehen, wo man nicht weiß, was passiert, wo kommt man hin, überlebt man es?

Priska Überegger, Barbesitzerin

Ich wünsche mir, dass die Politiker verstehen, dass die Grenze, eine geschlossene Grenze niemals etwas Gutes bringt.

Michael Kerschbaumer, Milchfahrer

Der Mensch, der kann noch so viel haben, aber es ist uns leider in die Wiege gelegt, wahrscheinlich: Er ist immer unzufrieden, er will immer mehr. Und irgendwann ist es aus.

Abdoul Lahat Ndiaye, Baustellenleiter Bohrstelle

Wir müssen versuchen, miteinander zu leben. Wir müssen anderen mit Respekt begegnen, um Respekt zu bekommen. Kriege und die Gewalt lösen nichts. Damit erreicht man nichts. Man muss Konflikte friedvoll lösen. Und einander kennen.

Ioan Budulai, Pfarrer

Diese Leute haben sehr wohl auch ein Gespür für diese Flüchtlinge. Nur ist dieses Gespür oder dieses Wohlwollen immer auch mit Ängsten verbunden. Aber ich glaube, wenn man die Leute aufklärt und es den Leuten auch beibringt: Das sind Menschen wie wir, nur haben sie keine Heimat mehr. Ich glaube, dass auch sie dann hilfsbereit wären.

Andreas Hörtnagl, Biobauer

Es ist eine schizophrene, eine tragische Situation. Vor jenen zu fürchten, die vor Krieg flüchten mussten, die vor Gewalt flüchten mussten, die ihre Heimat verlassen müssen. Vor denen braucht man sich normalerweise nicht zu fürchten, die Heimat verlässt niemand gern.
Großparteien müssen einsehen, dass mit Populismus allein auf lange Sicht keine Politik zu machen ist. Populismus ist für Wahlen gut. Wahlen kann man mit Populismus gewinnen, okay. Das ist das eine. Aber Politik machen, seriöse Politik machen für ein Land, für die Zukunft dieses Landes, für die Entwicklung dieses Landes, für das Zusammenleben, für das friedliche Zusammenleben und für die moderne Gesellschaft, dafür ist Populismus nicht geeignet.

Peter Trenkwalder, Spenglermeister

Ich denke, die Zukunft sieht anders aus. Für mich ist dieser Zaun oder sind viele Zäune in Europa das letzte Lebenszeichen von der veralteten Politik, die heute in Europa geführt wird.
Ich glaube, wir müssen endlich aufhören, denen, die da kommen, die Schuld in die Schuhe zu schieben, für irgendetwas, was sie nicht verbrochen haben. Weil schlussendlich, wenn wir ganz zurückgehen in der Geschichte, sind wir selber daran schuld. Wir. Geiz-ist-geil-Generation, verschwenderisch Ressourcen aufbrauchen, Dinge zerstören, die uns nicht gehören und ohne Anstand und Respekt in andere Länder einziehen und denen alles klauen an Lebensgrundlage, Möglichkeiten und Zukunft. Natürlich hauen die ab. Ich würde es auch machen. Unsere Leute hier sind damals auch abgehauen, weil sie keine Möglichkeit hatten zu überleben.

Gerhard Niederwieser, Polizist

Das ist der berühmte Grenzzaun. Er liegt seit zwei Jahren hier. Unmittelbar im Bereich des Brenner, der Brennergrenze. Und wir überprüfen regelmäßig den Zustand, und das haben wir eben wieder gemacht. Passt so weit. Wir hoffen, dass er hier liegen bleibt.